5 Tipps zum NACHHALTIG Einkaufen

nachhaltig einkaufen

Nachhaltig Einkaufen ist kein Ding der Unmöglichkeit. Ich selbst war erst einige Male in einem Unverpackt-Laden in Wien. Leider ist er zu weit weg und zu teuer, um für den Alltag praktisch zu sein. Allerdings kannst du auch im Supermarkt einen großen Unterschied machen. Kaufe farbenfroh, gesund, vielfältig und nachhaltig. Wie, erfährst du in diesem Guide …

Übrigens: Wenn du es dir leisten kannst (betreffend Zeit und Geld), dann macht der Unverpackt-Bio-Laden natürlich am meisten Sinn, gar keine Frage. Aber viele Menschen können oder wollen die oft teureren Produkte oder einen weiten Weg gar nicht auf sich nehmen. Für diese Menschen ist mein Guide.

Wenn du also dazugehörst, wenn du im Supermarkt einkaufen gehst und gerne nachhaltiger wärst- viel Erfolg mit meinen Tipps!

Eine kurze Geschichte zum Einstieg

Ich bin bei Spar einkaufen und treffe an der Kassa auf einen neu gelernten Kassier. Hinter ihm steht mit prüfendem Auge die Managerin. Sofort stellt sie ein Trennschild hinter meine Lebensmittel auf das Band, obwohl niemand mehr nach mir kommt. Als das ältere Paar vor mir zahlt und gehen will, werde ich Zeuge einer interessanten Begebenheit.

Der Kassier fragt: “Möchten Sie ein Sackerl?”, weil er sieht, dass die Dame sich beim Einpacken schwer tut. Sie verneint aber und mit der Hilfe ihres Gefährten schleppt sie alles erfolgreich von dannen.

Kaum sind die zwei außer Hörweite, weist die Managerin den Lehrling zurecht: “Du darfst nicht fragen, ob sie ein Sackerl möchten, nur, wenn der Kunde danach fragt, können wir eines hergeben. Billa und Merkur machen das auch nicht mehr.”

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Es stimmt, vor kurzem bekam ich bei Billa an der Kassa nur mehr so ein dünnes Maisstärke-Sackerl um 7c. Die sind sogar biologisch kompostierbar und können Zuhause zum Beispiel als Biomüll-Sack verwendet werden! Fancy pants!

Ich freue mich also über die strenge Managerin, packe meine Sachen in den Rucksack und gehe nach Hause. Und wie ich so dahinsinnier, übern Sensenvater … Falscher Text, Moment. Ich denke also nach und mir fallen einige Dinge ein, die wirklich jeder Mensch ganz einfach befolgen kann. Ich möchte diese Punkte mit dir teilen. Du musst nicht gleich Zero Waste machen oder nur mehr am Wochenmarkt kaufen. Schon wenn jede/r mit kleinen Schritten beginnt, verändert sich etwas. Verbessern wir ganz einfach ein wenig die Welt. Machen wir einen guten Anfang. Dann kann es nur besser werden.

“Echte Farbe” lautet die Devise.

Nachhaltig Einkaufen und die Welt verändern

  • 1. Einkaufen mit Sackerl (Tüte), kein neues Plastik kaufen, wenn es geht

Der erste und einfachste Schritt geht so: Du nimmst einfach irgendetwas von Zuhause mit, mit dem sich deine Einkäufe tragen lassen. Jeder hat mindestens einige Plastik-Sackerl zu Hause.

Noch besser sind Jutebeutel, die einfach ewig halten und aus Stoff sind, oder Rucksäcke und ähnliche Taschen. Wofür noch einmal Geld für neuen Müll ausgeben? Das ist ein sehr einfacher Schritt, der einen Riesenunterschied machte, würden ihn alle befolgen.

Nehmen wir als Beispiel die Plastik-Sackerl bei Billa, für die man an der Kassa zahlt: Schön, 80% sind aus recyceltem Plastik, aber erst andersrum wird ein Schuh draus: 20% davon sind eben nicht recycelt, was das ganze Produkt wieder ein wenig sinnfreier werden lässt. Und außerdem ist Plastik meiner Meinung nach immer ein Problem.

Ich möchte die Produktion von neuem Plastik ja vermeiden. Also mehr neuen Müll für die Welt vermeiden. Und selbst recyceltes Plastik baut sich ja leider nicht schneller ab, als neues. Kauf auch dein Mineralwasser, wenn es denn unbedingt sein muss, zumindest in Glasflaschen. So gesehen: Plastik vermeiden, wo es nur geht. Und es geht ganz einfach.

Warum ist Plastik schlecht?

  • 2. Obst in EIN Sackerl

Wenn du Obst kaufst, nimm offenes und wiege Äpfel, Bananen etc. der Reihe nach ab. Nimm dann ein mitgebrachtes Sackerl oder zumindest eine Papiertüte, die es in vielen Geschäften schon gibt, und gib einfach alles in EINE Tasche. Dort klebst du dann die Etiketten der Waage drauf. Ist sogar für die Kassierer/innen einfacher.

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  • 3. Auf Zertifikate achten

Es gibt sie zuhauf, nicht alle sagen wirklich etwas aus, andere versuchen sogar, über Missstände hinwegzutäuschen. Trotzdem gibt es einige Zertifikate, auf die man sich (mehr oder weniger gut) verlassen kann:

Fair Trade (Kennen wir alle. Das Fairtrade-Siegel bedeutet vor allem soziale Gerechtigkeit. Es garantiert, dass Produzenten und Arbeiter in Entwicklungsländern fair bezahlt werden. Außerdem wird Zwangs- und Kinderarbeit unterbunden.)

Europäisches Bio-Siegel (Wenn die landwirtschaftlichen Zutaten zu mindestens 95% aus Bio-Landwirtschaft stammen, zur Gänze auf Gentechnik sowie chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und künstliche Düngemittel verzichtet wurde und die Tiere bessere Haltungsbedingungen haben und biologisch gefüttert wurden, erhalten Lebensmittel dieses Siegel. Danke, EU.)

Hier gibt es natürlich noch unzählige weitere. Informiere dich am besten selbst, bei Fragen stehe ich immer zur Verfügung. Kleiner Extra-Tipp: Kauf keine Produkte, die Palmöl enthalten. Du wirst merken, wie schwierig das ist, wenn du mal darauf achtest. Für Palmöl wird leider viel Regenwald abgeholzt.

  • 4. Lokales und Saisonales bevorzugen

Weniges hilft der Wirtschaft deines Ortes und deines Landes besser, als wenn du Produkte aus der Umgebung kaufst. Nur dadurch kannst du beispielsweise unsere Bauern direkt unterstützen.

Wenn nicht aus der Umgebung, dann wenigstens aus deinem eigenen Land. Und mal überlegen, ob du im tiefsten Winter wirklich Bananen aus Marokko brauchst, oder ob im Hochsommer die Tomaten aus Spanien sein müssen, wenn sie bei Bauer Gerstl nebenan bis vor die Haustür wachsen.

Kaufe buntes Gemüse aus deiner eigenen Heimat und ich verspreche dir; in den meisten Fällen wirst du auch noch eine bessere Qualität bekommen, da lange Reisen und unnatürliches Reifen wegfallen. “Echte Farbe” lautet die Devise. (Jetzt macht auch endlich das Zitat von oben Sinn.)

  • 5. Bar zahlen ?

Bar zahlen. So unbeliebt ich mich damit mache, es hat einen Riesenvorteil: Deine Bank weiß nicht, wann du dein Geld wofür ausgegeben hast. Mit diesem Punkt habe ich die größten Probleme, da ich persönlich besser mit digitalem Geld umgehen und planen kann, weil mir dort alles immer schön aufgelistet wird.

Aber ich will kein komplett gläserner Mensch sein, und du solltest das auch nicht wollen. Außerdem braucht mein Bank-Berater nicht zu wissen, woher ich meine sexy Unterhosen habe. Manchmal bin ich wirklich schockiert, was alles in deren System auftaucht und was die Bank über mich weiß.

Es ist schon beschämend genug, wenn nur mehr 20€ am Konto liegen und mein Berater einfach so in meinen Account einsteigt und alles sehen kann, wie bei meinem letzten Termin. Ja, ich habe die Herr der Ringe Collector’s Edition um eine horrende Summe ersteigert und muss jetzt sparen, aber das geht dich nichts an.

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Beim Einkaufen die Welt verändern

Ich hoffe, du verstehst jetzt, wie viel man selbst ändern kann, selbst wenn man nur im Kleinen beginnt. Es gibt so viele Dinge, an die nie jemand denkt, weil wir es nicht gewohnt sind.

Um Tier- und Umweltschutz kümmern sich eh diese nervigen NGOs, die dich auf der Straße immer anpumpen. Geben wir denen halt hin und wieder etwas, die machen die Welt dann schon besser. Falsch. Es findet alles direkt vor deiner Nase statt und du bist die- oder derjenige, die/der alles ändern kann.

Sogar ganz einfach. Es muss nur jemanden geben, der einmal auf so etwas aufmerksam macht. Und einer von diesen Leuten will ich sein. Ich will einfach zeigen, dass man auf die Umwelt achten, und genauso viel Spaß haben kann, wie wenn man es nicht tut. Vielleicht sogar etwas mehr.

Übrigens: Hast du schon mal am Wochenmarkt vorbeigeschaut? In Wien gibt es einige. Der Vorteil: oft bio- komplett Zero Waste und regional sowie saisonal.


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