Wer meinen Blog doch ein wenig verfolgt oder hin und wieder auf meinen Social Media Seiten vorbeischaut, wird gemerkt haben, dass dort in letzter Zeit wenig los war. Wieso ich zurück bin und was “los war”, erfährst du jetzt in diesem Beitrag, natürlich nur, falls es dich interessiert. Ansonsten kann ich diesen sehr humoristischen Beitrag aus Stockholm sehr empfehlen.
Wenn du aber immer noch hier bist, geht es jetzt ans Eingemachte. Beginnen wir am Anfang der Geschichte. Ich habe immer gerne gebloggt und das lag vor allem daran, dass ich einfach immer nur dann gebloggt habe, wenn ich Lust dazu hatte. Ich hatte Ende 2016 auch immer mehr Besucher und für einen Blog, der noch nicht einmal ein Jahr alt war, war ich doch fast ein wenig stolz auf das, was ich hier erreicht hatte.
Nicht so richtig stolz, aber immerhin zufrieden, und das reichte und lieferte genug Spaß und Energie, um mit Freude weiter zu machen.
Aber wie wahrscheinlich jeder Mensch, der einen Blog oder Youtube-Kanal oder Ähnliches führt, war auch bei mir mal die Luft draußen. Bei vielen hat so etwas unterschiedliche Gründe, äußert sich anders und hält nicht so lange an. Bei mir war der Grund für meine längeren Pausen zwischendurch, dass ich einfach Stress oder sehr viel anderes zu tun hatte, gerade in Stockholm.
Ich hatte keine Lust, über nachhaltige Themen zu schreiben, wenn ich mir nebenbei Zucker reinschütten musste, um den langen Winter über ein wenig mehr Energie zu haben- bildlich gesprochen, aber ich hoffe, du verstehst den Gedanken dahinter. Es hat die Sonne gefehlt und war einfach monatelang dunkel und farblos, wie eine schlammige Lacke im tristesten, blattlosen Herbst.
Ein paar Beiträge kamen während dieser Zeit, aber nicht sehr viel- ich machte mir keinen zusätzlichen Stress, der kam schon von woanders. Denn nach meiner Rückkehr aus Stockholm war es nicht damit vorbei. Mit meiner Wohnung hat es nicht ganz geklappt, ich musste Monate darauf warten, dass sie fertig wurde. Vielleicht kennst du das Gefühl, dich nicht so richtig zuhause zu fühlen, weil du ständig unterwegs bist, immer den Ort wechselst und nie richtig ankommst, um zu bleiben.
Dieses Gefühl hatte ich sehr lange. Und während dieser Zeit kam es mir nicht in den Sinn, mich unnötig dazu zu zwingen, etwas zu schreiben, was ich gar nicht wollte. Oder ich konnte mich nicht dazu aufraffen und redete mir ein, dass es so eh besser sei.
Außerdem kommt dazu, dass mein Blog seit ein paar Monaten ein kleines technisches Problem hat, das ich nicht zu lösen schaffe und das mich ein wenig davon abhält, ihn so richtig genießen zu können. Wie wenn dein Kind eine Erkältung hat, die seit Wochen nicht verschwindet, was einem einfach keine Ruhe lässt.
Nun, ich habe es nicht bereut, keinesfalls. Trotz allem war ich immer irgendwie da, habe bei meinen liebsten Kolleginnen alles mitverfolgt und auch so die Blogger- und Youtuberwelt sehr genossen. Und dann war da noch immer das echte Leben, das ja eigentlich den Input für einen Blog liefert.
Man übersieht dabei aber, dass man, um einen erfolgreichen Blog führen zu können, extrem viel Zeit im Netz verbringen muss, um immer auf dem Radar zu sein, neue Instagram-Fotos hier, ein Tweet und ein Video dort. Das kann auch sehr Spaß machen. Aber …
Life 2.0 VS Life 1.0
Ich habe schon immer so viele Dinge gleichzeitig gemacht, dutzende Hobbies getestet und gelebt und Sprachen gelernt. Das alles blieb irgendwie ein bisschen auf der Strecke im letzten halben Jahr.
Und das soll es nicht mehr. Und muss es vor allem gar nicht. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass mein Blog ein Nachschlagewerk sein kann und soll, ich wollte Tipps zu einem nachhaltigen Leben geben und Inspiration zu wichtigen Themen. Irgendwann ist dann meine Inspiration zurück geblieben.
Denn mein Leben besteht nun mal nicht nur aus fairen Outfits, veganem Protein oder reiner Nachhaltigkeit, wenn man das so ausdrücken kann. Ich liebe es, zu malen und zu zeichnen oder gute Bücher zu lesen, die rein gar nichts mit Nachhaltigkeit zu tun haben, es sei denn, man sieht von FSC-zertifiziertem Papier ab (aber Bäume fällen ist ja trotzdem Bäume fällen).
Ich mache gerne spannenden Sport, der Geist und Körper fordert und schreibe Gedichte und manchmal sogar ein ganzes Buch.
Das Fazit dieses Beitrags soll sein: Ich bin zurück, und zwar persönlicher, als zuvor. Es wird noch mehr um die Dinge gehen, die ich erlebe und mache, auch, wenn sie nicht direkt mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht werden. Beispielswiese Dinge wie die Buchkritik zu Michael Buchingers Debüt-Roman. Dass die ganz gut ankam, hat mich eigentlich sehr beruhigt, und das wird hoffentlich nicht nur an dem Gewinnspiel gelegen haben.
Pause vom Leben? Im Gegenteil!
Es soll mehr um meinen Lebensstil gehen, der so nachhaltig wie möglich gestaltet wird, aber auch ganz andere Sachen beinhaltet, als Mode und Wasser Sparen. Klar, wirst du jetzt vielleicht denken, das ist doch in Ordnung, niemand hat etwas anderes verlangt.
Das stimmt im Prinzip, aber ich selber habe diese Ansprüche gestellt. Und gerade die Mode ist so ein Punkt, an dem sich für mich momentan wenig tut. Ich kaufe so wenig Kleidung, wie selten in meinem Leben. Und das ist gut, aber das macht es schwierig, besonders viel darüber zu schreiben.
Denn es geht mir nicht darum, nur noch fair, sondern eben auch nachhaltig zu kaufen. Und das bedeutet im besten Fall: nichts zu kaufen; im zweitbesten, etwas faires zu kaufen, das man ewig haben wird; und im drittbesten, etwas nicht fair produziertes zu kaufen, das man auch Jahre lang haben wird.
Was wie eine große Ankündigung klingt, verändert für dich nicht viel auf diesem Blog. Aber ich habe einen kleinen Neustart gebraucht, sozusagen. Schreibe mir gerne für Anregungen, Kritik oder Kooperationsideen!
– Laurel
[read more=+Bildquellen less=-Bildquellen] Foto 1: Photo by Clark Young, Foto 2: Photo by Todd DeSantis, Foto 3: Photo by Kiwihug [/read]