JANAklar, Fair Fashion Hauls, GREEN WASHING und das ganze faire Leben

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janaklar

JANAklar ist eine YouTuberin, die ich seit einiger Zeit mehr oder weniger regelmäßig verfolge. Ihre Videos zu schauen macht immer Spaß, man merkt sofort, dass sie ein lustiger, korrekter und sehr herzlicher Mensch ist. Aber es wird noch besser:

Jana hat heute ein Video veröffentlicht, in dem sie von ihrem ersten richtigen Fair Fashion Haul spricht, zeigt, was sie gekauft hat und ganz elegant und nonchalant erklärt, wieso faire Mode eigentlich super ist. Ich habe mich über dieses Video sehr gefreut. Denn es gibt viel zu wenig Leute mit großer Reichweite, so solche Themen einmal ansprechen. (Das Video ist am Ende verlinkt.)

Meine Fair Fashion Liste – die schönsten Marken

Wir Blogger leben in so einer Blase, in der all unsere Freunde und Bekannten über faire Mode Bescheid wissen. Wir tauschen uns regelmäßig aus und bestärken uns in unserer Message.

Aber wenn man diese Blase mal platzt, würde man schnell drauf kommen, dass der Großteil der Menschen überhaupt nicht über faire Mode Bescheid weiß.

Was ist eigentlich faire Mode? Diese Frage habe ich in diesem Artikel schon einmal genau erläutert: A Fair Fashion Revolution.

Janaklar
Foto: Lauri Melone

Erst letzte Woche war ich im RÄG, einem hippen Skater-Laden auf der Mariahilfer-Straße. Total nette Beratung, die Angestellten sind super drauf und echt cool. Das beste: Es gibt sogar faire Mode! Armed Angels und, ich glaube, auch ein paar Stücke von Knowledge Cotton Apparel, meiner Lieblingsmarke.

Als ich aber nach weiteren fairen und nachhaltigen Marken gefragt habe, hat mir die Verkäuferin 3 Marken genannt, bei denen bei genauerem Hinsehen überhaupt nichts fair war. “Designed in Scandinavia” war noch das beste, was ich auf einem Tag entdecken konnte. Warum also sagt sie mir das? Weil sie es nicht besser weiß. Und dieser Schluss führt zu der Frage: Wo beginnt “wirklich faire Mode” und was weiß der Großteil darüber?

janaklar

Wo beginnt faire Mode?

Für manche reicht es scheinbar aus, dass Bio-Baumwolle verwendet wurde, um etwas als “faire Mode” oder “nachhaltig” zu betiteln. H&M macht das ganz groß und viele andere Marken auch.

Aber 1. ist diesen Teilen doch immer wieder noch Polyester beigemischt, was völlig irrsinnig ist, weil das irgendwann nicht recyclebarer Plastikmüll sein wird. Ja, Mischfasern können nicht (gut) recycelt werden.

Und 2. werden diese Stücke oft trotzdem in Ländern hergestellt, die auf der anderen Seite der Welt liegen. Und vermutlich auch nicht immer viel fairer, als die “normale” Kollektion verarbeitet werden.

fair fashion revolution
Mütze: Indigofera Jeans, Hose: Humör (nicht fair), Pullover: H&M (nicht fair), Foto: Alexander Fahrenheit

Green Washing

Woher soll man also wissen, was wirklich faire Mode ist? Wenn man nicht aktiv danach sucht, bekommt man nur immer wieder Informationen von Unternehmen gefüttert, die teilweise Green Washing auf höchstem Niveau betreiben.

Green Washing = Durch Marketingstrategien ein Produkt oder Unternehmen nachhaltiger und grüner (umweltfreundlicher) aussehen zu lassen, als es ist. Z.B.: Ein T-Shirt mit coolem Recycling-Zeichen in grün auf dem Tag und daneben die Aufschrift: “Bio-Baumwolle”, oder einfach nur “Conscious”. Am besten ebenfalls in Grün. Und der Tag ist aus braunem Karton, so minimalistisch und grün und natürlich, wie möglich.

Die Wahrheit sieht dann so aus: Das Shirt wird in Bangladesch hergestellt, aus 90% Bio-Baumwolle und 10% Polyester. Weitere Abzeichen, die faire Arbeitsverhältnisse oder ähnliches beweisen würden, sucht man vergeblich.

Aber dieser eine coole, grüne Tag mit den gut klingenden Wörtern und die Bio-Baumwolle reichen aus, damit dieses Teil von vielen als faire Mode gesehen wird.

fair fashion outfit
Pullover: Thokk Thokk, Onesie: Onepiece (nicht fair)

Genau hinsehen

Jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein guter Schritt. Deswegen sollte man nicht überreagieren, wenn nicht alles perfekt läuft. Niemand ist perfekt, und gewinnorientierte Unternehmen am allerwenigsten. ABER man muss genau hinsehen, denn GREEN WASHING ist eine gewinnbringende Strategie, die von vielen Unternehmen angewandt wird.

JANAKLAR & FAIR FASHION

Und das führt mich wieder zurück zum Anfang dieses Beitrags: Deswegen hat mich das Video von Jana so gefreut. Jana hat eine große Reichweite auf YouTube und bringt durch ihren Wandel hunderttausend Menschen auf ein neues Thema, die vorher gar keine Berührung damit hatten. Das ganze macht sie noch dazu so gut und nachvollziehbar, wie viele von uns das vermutlich gar nicht könnten, weil wir viel zu viel von Dingen schwafeln würden, die den normalen Konsumenten gar nicht interessieren.

Ich hoffe, dass viele der Zuseher von Jana weiter über das Thema nachdenken und dass immer mehr Menschen darauf aufmerksam gemacht werden. Übrigens: Second Hand ist noch immer die beste Lösung. 😀

Danke für dieses Video, Jana!

 

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