Die Stadt der Träumenden Bücher- als Graphic Novel | Walter Moers

die Stadt der träumenden bücher graphic novel

Zweifelsohne ist “Die Stadt der Träumenden Bücher”* von Walter Moers eine der schönsten Liebeserklärungen an die Welt der Bücher, die existieren. Seit dem ersten Erscheinen des Buches sind einige Jahre vergangen und heute erscheint eine Adaption des Bestsellers als Graphic Novel. Zusammen mit dem Illustrator Florian Biege hat Walter Moers seine Geschichte kondensiert und die Ereignisse noch einmal aufgerollt- nur diesmal übernehmen Bilder einen Großteil des Erzählens.

 

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Die Stadt der Träumenden Bücher- das ist Buchhaim, eine Stadt, in der sich alles um Bücher, Autoren, Literatur und Papier dreht. Der junge Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz verlässt seine Heimat und reist in die geheimnisvolle Stadt. Er ist auf der Suche nach dem Schöpfer eines genialen Textes und hofft, dort fündig zu werden.

Auf dieser Reise trifft er allerlei merkwürdige, liebenswerte, ganz und gar verabscheuungswürdige und geheimnisvolle Wesen, Freunde, und Feinde. Die Suche nach dem Schaffer des Manuskripts führt ihn tief in die Katakomben von Buchhaim- aber viel weiter als bis an den Anfang der Katakobmen führt die Geschichte in diesem Comic gar nicht, denn …

Die Stadt der Träumenden Bücher als Graphic Novel

Um den Ansprüchen des Hauptwerks gerecht zu werden, wurde die Geschichte von Walter Moers selbst für den Comic reduziert und auf zwei Bände aufgeteilt. Zieht man den Roman zu einem Vergleich heran, kommt man nicht umhin zu bemerken, dass der Text äußerst passend gewählt und bearbeitet wurde.

Die wichtigsten und schönsten Szenen sind alle vorhanden. Eine beachtenswerte Leistung, wenn man den Umfang des Originals bedenkt. Der Text selbst ist so schön und bildgewaltig zu lesen, wie im Roman, Einbußen bezüglich literarischer Qualität wurden hier keine gemacht.

Geniale Illustrationen

Florian Biege, der als freiberuflicher Illustrator arbeitet, hat bereits die Neuauflage des Hardcovers von “Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär” für Walter Moers coloriert. Während dort die weichen Farben und offensichtlich digital realisierten Verläufe und Schattierungen nicht gut zu dem relativ trockenen, harten aber unglaublich charmanten Stil des Autors passte, der in schwarz-weiß und mit Tusche zeichnet, kann Florian Biege sich jetzt in eigener Form entfalten.

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Der Stil des Illustrators spiegelt den Charakter Buchhaims und der Geschichte in jedem Bild wider: Warme Farben, weiche Linien und Schatten. Die digitalen Zeichnungen strotzen vor Liebe zum Detail. Bekannte Personen aus anderen Romanen von Walter Moers können hin und wieder entdeckt werden und der Leser kann sich in jedem Bild verlieren.

Jede Szene streckt sich plastisch über die Seite aus und wirkt wie ein Fenster in die Welt Buchhaims. Wie Fenster in Bücherläden, Antiquariate, dunkle Keller, helle Plätze, wie Fenster in schaurige Höhlen und dunkle Gänge.

Die Geschichte endet auf einer 4-seitigen Ausklapptafel, die ein komplettes Bild zeigt. Sie verfügt über ein praktisches Glossar, welches vor allem für Leser, die den Kontinent Zamonien noch nicht kennen, hilfreich ist.

Walter Moers und Florian Biege ist hier ein wunderbares Werk gelungen, das voll an die hohen Erwartungen anschließen kann- die fantastische Geschichte der Stadt der Träumenden Bücher wird auf so andere Art und Weise erzählt, dass auch dann keine Langeweile aufkommt, wenn der Text schon bekannt ist. Ein Kunstwerk, das in keiner Sammlung fehlen darf.

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Link zum Buch auf die Verlagswebsite: Die Stadt der Träumenden Bücher

112 Seiten. Gebunden mit Pappband, durchgehend vierfarbig

25,00€ [D] 25,70€ [A]

KNAUS VERLAG, München


*Zu Rezensionszwecken wurde mir ein Exemplar zugesandt.

 

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